Vor den Toren von Greifswald besucht die Schulklasse während der Klassenfahrt an die Ostsee eine der berühmtesten Ruinen Deutschlands und gleichzeitig eines der bedeutendsten Monumente der Romantik. Die Klosterruine Eldena an der Ryckmündung direkt gegenüber dem Fischerdorf Wieck ist Ursprung der Stadt Greifswald, beliebtes Motiv von Caspar-David-Friedrich und ein Juwel an der Europäischen Route der Backsteingotik.
Eine kurze Geschichte des Klosters Eldena
Im Jahr 1199 ließen sich Mönche des Zisterzienserordens im heutigen Eldena nieder. Sie bauten das vormalige Kloster Hilda zum wirtschaftlichen und geistigen Zentrum der ganzen Region aus. Auch die Gründung Greifswalds geht auf Eldena zurück. Für die Siedlung, an der sich zwei alte Handelswege kreuzten, erhielten die Mönche 1241 vom Rügenfürsten Wizlaw I. urkundlich das Marktrecht verliehen. Das Kloster bestand dann bis zur Reformationsbewegung in Pommern im Jahr 1533 und verfiel in der Folgezeit zusehends. Die Rettung der verwahrlosten Ruine ist dem preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm zu verdanken. Wilhelm verbot die Abtragung der roten Backsteine für Bauprojekte in der Greifswalder Altstadt und ließ auf dem Klostergelände einen Park nach Plänen des preußischen Landschaftsarchitekten Lenné anlegen.
Die imposante Architektur des einflussreichen Klosters kann die Schulklasse heute zwar nur noch erahnen, dennoch bieten die Überreste ein eindrucksvolles Beispiel für die Baukunst der Zisterzienser. Heute gehört Eldena zu den wertvollsten Architekturdenkmalen des Mittelalters im deutschsprachigen Raum.
Caspar David Friedrich und Eldena
Seine Bekanntheit verdankt Eldena aber nicht zuvörderst seiner durchaus bewegten Geschichte, sondern Greifswalds berühmtestem Sohn. Caspar David Friedrich, der in der Hansestadt geborene Großmeister der Deutschen Romantik, machte den verfallenen Backsteinbau zum immer wiederkehrenden Sujet seines Schaffens. Und damit zu einem Wahrzeichen der gesamten Epoche.
Romantiker wie Caspar David Friedrich ließen sich von einer für sie beseelten Natur inspirieren. Dabei entstanden Bilder voller emotionaler Intensität und einer fast mystischen Aura. Friedrich stellte Eldena, dessen Trümmer eine längst versunkene Vergangenheit beschworen, immer wieder in unterschiedlichen atmosphärischen Stimmungen dar. Die „Abtei im Eichwald“ ist dabei sicher sein bekanntestes Gemälde, in welchem er einen Teil der Ruine ins Bild setzt.
Die Überreste des einst so bedeutenden Klosters sind heute immer noch wunderschön in die alte Parkanlage mit dem hundertjährigen Eichenbestand eingebettet und ein weit über die Grenzen Greifswalds hinaus beliebtes Ausflugsziel. Den Hauptakzent der Ruine bildet dabei die imposante Westfassade der ehemaligen Klosterkirche mit der hohen, spitzbogigen Fensteröffnung.
Wenigstens einmal sollten die Schüler während der Klassenfahrt in diese Region der Ostsee vor diesem Portal stehen. Und dabei die mystische Stille und die einzigartige Symbiose aus Natur, Kunst und Historie auf sich wirken lassen.
Der Park und die Ruine sind ganzjährig geöffnet und jederzeit frei zugänglich.
Kloster-Eldena-App: Augmented Reality lässt Klosterruine Eldena auferstehen
Das berühmte Motiv von Caspar David Friedrich mit AR erleben – mit einer neu entwickelten, kostenfreien App ist die Klosterruine jetzt auch am Ort der Wahl als 3-D-Modell anzusehen. Die App, die vor Ort ausprobiert wohl am eindrucksvollsten ist, erlaubt es der Klasse dabei, auch einen virtuellen Blick ins Gebäude zu werfen. Zudem werden ausführliche Informationen über die Geschichte des Klosters und des Ordens präsentiert. Mit der Kloster-Eldena-App können die Schülerinnen und Schüler die reiche Historie des Wahrzeichens von Greifswald mit Augmented-Reality-Technik sowohl vor Ort als auch gemütlich vom Klassenzimmer aus erkunden. HIER geht es zum Download.
250 Jahre Caspar David Friedrich – Von Greifswald in die Welt
Das Jahr 2024 steht für kunstaffine Schulklassen während der Klassenfahrt an die Ostee ganz im Zeichen von Caspar David Friedrich. Greifswald – die Geburtsstadt des weltberühmten Malers – feiert das große Jubiläum „250 Jahre Caspar David Friedrich – Von Greifswald in die Welt“.
Greifswald ist nicht nur Geburtsort Friedrichs, hier erhielt der Großmeister der Romantik seinen ersten Zeichenunterricht und kehrte immer wieder an den Bodden zurück, um sich von der einmaligen Natur inspirieren zu lassen.
Das Leben und Wirken des Malers wird 2024 mit einem ganzjährigen Veranstaltungsprogramm in allen Genres gefeiert. In über 550 Veranstaltungen kann die Klasse allein in Greifswald Caspar David Friedrich entdecken und hautnah erleben.
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