Ein ereignisreiches Jahr 2023 ist im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl auf der Insel mit dem kleinsten Nationalpark und den größten Kreidefelsen Deutschlands zu Ende gegangen.
Dessen Höhepunkt war definitiv die Wiedereröffnung des Skywalk über dem Königsstuhl. Nachdem der bisherige Aussichtspunkt gesperrt worden war, um den ikonischen Kreidefelsen vor Erosion zu schützen, hat nach zwei Jahren Bauzeit der „Königsweg“ neu eröffnet. Der 185 Meter lange, ellipsenförmige Skywalk, der von einem riesigen Abspannmast gehalten wird, schwebt nun frei über dem 118m hohen Königsstuhl. Seit April können die Schüler während der Klassenfahrt nach Rügen wieder die spektakuläre Aussicht über Deutschlands berühmtestem Kreidefelsen genießen.
Parallel wurde auch die modernisierte Ausstellung des Nationalpark-Zentrum nach fünfmonatiger Umbauzeit wiedereröffnet. In den neu gestalteten Ausstellungsräumen werden der Schulklasse die Themen Dynamik der Kreideküste, Artenschutz und Artenvielfalt erlebbar gemacht. Ergänzt wird die umfangreiche Ausstellung von neuen Aktionsstationen für Kinder. Dieses Jahr folgt nun noch die Fertigstellung des Außengeländes. Dazu gehören der Bau von fünf neuen Entdeckerstationen, einem Nationalpark-Parcours und einem Freiluftklassenzimmer. Pünktlich zum 20. Jubiläum des Hauses in diesem Jahr noch vor dem Sommer soll alles fertig sein.
250 Jahre Caspar David Friedrich
Ganz Rügen ist dieses Jahr im Romantikfieber, denn der berühmteste Sohn Greifswalds feiert seinen 250. Geburtstag. Kein Künstler, kein Gemälde repräsentiert Rügen mehr, ist so sehr Sinnbild für eine der schönsten Inseln Deutschlands, wie die „Kreidefelsen auf Rügen“.
Das 1818 entstandene Gemälde ist eines der berühmtesten der Kunstgeschichte und gilt als Hauptwerk der deutschen Romantik. Romantiker wie Caspar David Friedrich ließen sich von einer für sie beseelten Natur inspirieren. Dabei entstanden Bilder voller emotionaler Intensität und einer fast mystischen Aura. Gemälde, welche die Gefühlswelt des Malers eindrucksvoll widerspiegeln. Nicht zuletzt durch die radikale Aufgabe der Raumkontinuität hat Friedrich mit den „Kreidefelsen auf Rügen“ ein faszinierendes Werk geschaffen. Der Verzicht auf die Tiefenachse und die bildparallel angeordneten Raumzonen, die lediglich farblich und motivisch getrennt sind, erzeugt dabei eine ganz eigene, visuelle Dynamik.
Schülern, die versuchen, dem Motiv des Malers vor Ort nachzuspüren, dürfte auffallen, dass das Gemälde keine direkte Entsprechung hat. Vielmehr setzt sich das Werk vermutlich aus mehreren Eindrücken des Meisters zusammen. Lange Zeit wurde vermutet, dass er die Wissower Klinken als Gegenstand für sein Gemälde gewählt hat. Die Kreideformation war aber Anfang des 19. Jahrhunderts noch von Vegetation überwuchert. Heute vermutet man, dass die Viktoria-Sicht am Königsstuhl zu dem Bild inspiriert haben könnte. Was genau nun auf Caspar David Friedrichs berühmtesten Werk zu sehen ist, dieses Rätsel zu lösen, dazu ist die Schulklasse während der Klassenfahrt nach Rügen vor Ort eingeladen.
„Rügens Kreideküste – bedeutender Inspirationsort der Romantik“
Im Nationalpark-Zentrum am Königsstuhl jedenfalls wird die Romantik das ganze Jahr 2024 begleiten. Das Haus lädt mit der Sonderausstellung „Rügens Kreideküste – bedeutender Inspirationsort der Romantik“ dazu ein: „Der Epoche der Romantik in der Stubbenkammer auf die Spur zu gehen und die Faszination um die Naturlandschaft von Deutschlands größter Insel zu verstehen.“ Die Ausstellung ist ganzjährig täglich zu den Öffnungszeiten im Kreidesaal zu besuchen.
Einen weiteren Jahreshöhepunkt stellen die Romantiktage vom 19. bis 25. August dar. Besucher können sich hier rund um das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl auf eine Zeitreise in das 19. Jahrhundert begeben. Mit Theateraufführungen, Konzerten, Wanderungen und Malkursen werden vielfältigste Möglichkeiten geboten, in die Zeit der Romantik einzutauchen.
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